Gymnasium Schloss Plön – runderneuert

Wer heute nach einigen Jahren Abstand unsere Schule betritt, kommt sich schnell fremd vor. Von der Prinzenstraße her gesehen wirkt alles fast wie immer. Zwar ist die alte Umgrenzungsmauer schon vor einigen Jahren einer Hecke gewichen und viele Fenster wurden erneuert, aber der Altbau bietet insgesamt noch das alte über Jahrzehnte unveränderte Bild.

Dieser Eindruck ändert sich abrupt, wenn man am Gebäude vorbei den Schulhof betritt. Parallel zum Altbau erstreckt sich seit 2020 das neue Fachgebäude, optisch an ein Parkhaus erinnernd, das den alten „Neubau“ ersetzt. Letzterer steht zwar noch an seinem Platz, seine Tage aber sind gezählt.

Auch wenn das neue Fachgebäude von außen etwas gewöhnungsbedürftig wirkt, überzeugt das Innere durchaus: große helle Räume, moderne Einrichtungen mit digitalen Tafeln, genug Platz für die wissenschaftlichen Sammlungen. In diesem Haus finden wir Fachräume für Kunst, Biologie, Chemie und Physik sowie zusätzliche Klassenräume. Saubere WC-Anlagen zeigen zudem deutlich, dass auch hier Fortschritt möglich ist.

Diese auf den ersten Blick auffälligste Veränderung ist aber längst nicht das Neueste. Ein Stück weiter an der kaiserlichen Turnhalle vorbei, die schon vor vielen Jahren in die neue Aula umgewandelt wurde, gelangen wir zum neuesten Neubau, der im letzten Sommer eingeweiht wurde. Dort, wo sich die alte Sporthalle und die relativ neue Cafeteria befanden, steht jetzt ein dreistöckiger Neubau. Während die Cafeteria tatsächlich weichen musste und jetzt im Erdgeschoss des Neubaus neu eingerichtet wurde, existiert die Sporthalle nur wenig verändert weiter hinten. In den beiden oberen Stockwerken des Neubaus finden wir großzügige Klassenräume und viel Freiraum auf den Fluren.

Zurück geht es vorbei am Zugang zu dem jetzt schon alten Bau der neue Sporthalle mit den angehängenden Musikräumen. Der graue Bau, der nach seiner Errichtung für viel Diskussion sorgte, weil er als großer Kasten den Schulhof dominierte, ist inzwischen fast unscheinbar in den Hntergrund geraten. Es ist doch alles relativ.

Der Schulhof ist im Verhältnis zu früher deutlich geschrumpft und noch nicht in seinem endgültigen Zustand. Hier sind Veränderungen zu erwarten, wenn der alte Neubau abgerissen wird. Schließlich soll der Platz wieder seinen Ruf als schönster Schulhof des Landes zurückerhalten. Immerhin sind Wäldchen und See noch da und bilden weiterhin für die jüngeren Jahrgänge den Lieblings-Pausenraum.

Um die letzten Neuerungen zu entdecken, müssen wir uns jetzt noch in den Altbau begeben. Denn auch hier hat sich viel getan. Unten haben sich nur Details verändert. Aber im zweiten Stock gelangen wir in eine ganz neue Welt: Teppichboden, edle Holzeinfassungen, große Klassenräume, verschiebbare Wände für flexible Raumaufteilungen, neue WC-Anlagen und ein Fahrstuhl, der schwerbeladene Lehrer und gehbehinderte Schüler aufwärts tragen kann.

Alles in allem ist die Schule also runderneuert. Ein paar Stellen warten noch: Erdgeschoss und 1. Stock im Altbau sowie der Schulhof stehen noch auf der Liste. Dann ist fast nichts mehr so wie 1984, als ich meine Lehrerzeit in Plön begann. Aber das ist ja auch schon über 40 Jahre her. Wie doch die Zeit vergeht! Und wenn ich so in den Spiegel schaue, denke ich manchmal, dass mir auch mal so eine Runderneuerung gut täte. Aber da sind Gebäude im Vorteil uns gegenüber. Es sei denn, sie werden abgerissen wie der alte Neubau. Nein – da möchte ich dann doch nicht tauschen. Denn da habe ich heute schon mehr Jahre geschafft, wie er sie wohl nicht mehr erreichen wird.

Text und Fotos: Robert “Shorty” Klein

Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wir würden gerne Deine Meinung dazu hören. Hinterlass uns einen Kommentar.x
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner